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> Ausstellung

Anita Albus, Wachtelkönig, 1990er Jahre,
Öl auf Pergament


Anita Albus, Waldrappe in Weltlandschaft, 1990er Jahre,
Öl auf Leinwand



Anita Albus,
Eisvogel-Paar in einer Landschaft, 1979/80,
Aquarell mit Deckweiß auf Pergament


Anita Albus, Schachbrettblume, Aquarell und Deckweiß auf getöntem Papier, 1987


Anita Albus, Ananasblume, Aquarell und Deckweiß auf getöntem Papier, 1987


Anita Albus, Schönhäutchen, Aquarell und Deckweiß auf getöntem Papier, 1987


Anita Albus, Himalaja-Scheinmohn, Aquarell und Deckweiß auf getöntem Papier, 1987



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Von seltenen Vögeln und Pflanzen
Das künstlerische Werk von Anita Albus

Anita Albus studierte an der Folkwang Hochschule in Essen Grafik und begann ihre künstlerische Arbeit als Illustratorin und Autorin von bezaubernden Kinderbüchern wie Der Himmel ist mein Hut – Die Erde ist mein Schuh, 1973 (Insel Verlag). Bekannt wurde sie durch ihre minutiös gemalten Darstellungen von Pflanzen, Vögeln und Schmetterlingen. Sie illustrierte unter anderem Die eifersüchtige Töpferin von Claude Lévis-Strauss, 1987 (Verlag Franz Greno) und Christoph Ransmayrs Roman Die letzte Welt, 2007 (S. Fischer Verlag). 1997 erschien ihr Essayband Die Kunst der Künste (Eichborn Verlag), der sich mit der Malerei des 15., 16. und 17. Jahrhunderts beschäftig und zu einem Kultbuch geworden ist.

Für ihr literarisches und künstlerisches Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2004 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Anita Albus lebt abwechselnd in München und im Burgund.

Von seltenen Vögeln und Pflanzen
Große Beachtung fanden ihre Bücher Von seltenen Vögeln, 2005 und Das botanische Schauspiel, 2007 (S. Fischer Verlag) mit Berichten und Bildern über ausgestorbene und gefährdete Vogelarten und Pflanzen. Ihr Werk sei „eine jener seit dem 19. Jahrhundert immer rarer gewordenen Synthesen von naturkundlicher, künstlerischer und erzählerischer Betrachtungs- und Darstellungsweise, die uns Linnés Lappländische Reise“, Audubons Darstellungen der amerikanischen Vogelwelt und Brehms Tierleben beschert haben“, meinte Ulrich Baron vom Rheinischen Merkur.

Die Künstlerin stellt den historischen Darstellungen von Vögeln und Naturlandschaften ihre eigenen Bilder an die Seite. Sie malt auf Leinwand, Kupfer und Pergament mit mineralischen Pigmenten, die sie wie ihre künstlerischen Ahnen nach alten Rezepten zum Teil selbst hergestellt hat. "Wer einmal in die tiefen Kristalle von Ultramarin geschaut hat, wird über die Ödnis eines Industrieblaus erschrecken", sagt die Künstlerin.
In ihren literarisch kunstvollen Porträts erzählt sie vier Geschichten über ausgestorbene Vogelarten, unter anderem von der Wandertaube und vom Speervogel, sowie über sechs sehr selten gewordene Arten, darunter Waldrapp, Wachtelkönig und Sperbereule.

Im Botanischen Schauspiel verbindet die Künstlerin präziseste naturgeschichtliche Kenntnisse mit ihren Illustrationen, gemalt in der Tradition alter Blumenmaler. Vierundzwanzig Blumen-Porträts, in Aquarell gemalt, in Texten beschrieben, von Zitaten begleitet – ein Zaubergarten!

Die Blumen, das sind die Protagonisten in diesem Botanischen Schauspiel. Der Schauplatz wechselt von Europa nach Vorderasien und Afrika, führt von Britisch-Kolumbien nach Mittel- und Südamerika, zeigt ausgiebig das Panorama Ost-Asiens; gespielt wird Die Verwandlung des Blatts; erzählt wird das Schicksal jeder Blume und das jener Menschen, die sie auf ihrem Weg aus der Wildnis in die Gärten der Fremde begleitet haben: Pflanzenjäger und Forschungsreisende, Botaniker und Gärtner, Maler und Liebhaber. Im Untertitel des Buches heißt es: [...] nach dem Leben gemalt & beschrieben", ein Hinweis darauf, dass die Künstlerin mit allen Blumen bestens vertraut ist und sie im Garten ihres Châteaus in Burgund, wo sie im Frühjahr und Sommer lebt, angepflanzt und mit größter Hingabe gemäß den Anforderungen dieser zarten Orchideen, Liliengewächse und Mohne gepflegt hat.

Der berühmte Ethnologe Claude Lévi-Strauss (1908 – 2009) stellt 1985 eine grundsätzliche Frage zur Situation der Malerei: "Wo befinden wir uns heute? [...] Anita Albus scheint mir [...] zu den wenigen zu gehören, die eine Antwort auf diese Frage anbieten. [...] Wie sollte man da nicht an Anita Albus denken, an die leidenschaftliche Aufmerksamkeit gegenüber allen Erscheinungen des Realen, von der ihre Kunst zeugt? Aufmerksamkeit aus liebevoller Anteilnahme für die Lebewesen: Vierfüßler, Vögel, Blätter und Blumen, welcher eine gewissenhafte Genauigkeit zu Hilfe kommt, die mit der des Naturforschers wetteifert." (Claude-Lévi Strauss, Die junge Malerin, in: Der Blick aus der Ferne, Frankfurt/Main 2008, S. 363-67)


Kulturpartner:
Heribert Tenschert, Bibermühle, Ramsen/Schweiz;
Volksbank Elmshorn
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