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Sonderausstellung

Uwe Paduck – Aquarelle

Laufzeit:
19. Juni 2016 – 13. November 2016


Zum Sommer 2016 präsentiert das Detlefsen-Museum Werke des in Borsfleth lebenden Künstlers Uwe Paduck.

Paduck liebt die Weite und das besondere Licht der norddeutschen Landschaft. Seit vielen Jahren lebt der Hamburger in Borsfleth inmitten der Kremper Marsch. Im Dreieck zwischen den Flüssen Elbe, Stör und Kremper Au fühlt er sich am wohlsten. „Unaufgeregt und bescheiden“, so wünschte sich der Künstler sein neues Atelier. Direkt hinter dem Stördeich haben die Hamburger Architekten Wolff und Tim Mitto dem Maler ein Haus auf einer alten Apfelbaumwiese gebaut, das dem Archetypus Scheune ähnelt. Von seinem Atelier am Deich hat er einen unverstellten Blick über die Felder. Es verwundert daher nicht, dass Paduck sich schwerpunktmäßig in der letzten Dekade mit dem Thema „Landschaft“ auseinandergesetzt hat. Wer seine Bilder betrachtete versank in der Unendlichkeit des Himmels und in der Tiefe des satten Marschengrüns. Der Künstler machte dies in keiner Weise schwelgerisch, sondern stets mit einen Aufmerksamkeit forderndem Akzent. „In meinen bewusst unspektakulären Landschaftsausschnitten sorgen zusätzlich allgegenwärtige Zivilisationszeichen, wie Hochhäuser, Straßenlampen, Autos und Strommasten für Distanz“, so der Künstler. Dazu arbeitet er mit gezielten Unschärfen, mit geschwärztem Himmel oder grell leuchtenden Farben. Dies trifft auch auf seine aktuelle Schaffensperiode zu. Seit etwa zwei Jahren widmet er sich fast ausschließlich der Aquarellmalerei. Auf die Frage warum gerade Aquarellmalerei antwortet er, „Das Ziel meiner Malerei ist nicht das illusionistische Abbild, sondern etwas Zwiespältiges und Gegensätzliches in einem Bild zu verschmelzen. Dieser Scheincharakter der abgebildeten Landschaft wird etwas zurückgenommen, so dass beim Betrachter eigene Gefühle und Bilder entstehen. Das gelingt in der wässrigen und fast fließenden Technik des Aquarells sehr gut.“ Die Anregungen für die Motivwahl holt er sich auf Fahrten durch die Elbmarschen oder auf Reisen mit dem Zug. Besonders angetan haben es ihm die selten beachteten Gebäude entlang der Bahngleise. Die Funktionsweise dieser Bauten erschließt sich dem Betrachter nur sehr selten; zu schnell ist der Zug daran vorbeigerauscht. Diesen flüchtigen Blick meint der Betrachter in den Bildern Paducks zu erkennen. Dies ist auch so gewollt. „Die Bilder müssen für den Betrachter interessant sein“, ist eine Devise des Malers. Der Künstler kommt dabei in vielen seiner neuen Aquarelle mit wenigen Farben aus. Er scheint eine Vorliebe für monochrome Bilder in Blau-, Grün- und Erdtönen, entwickelt zu haben. Seine alte Vorliebe für Farben hat er dennoch nicht ganz abgelegt, denn einige Aquarelle leuchten regelrecht. Paduck hat den Blick dafür, um einer Landschaft ihre stärksten Reize zu entlocken und sie mit einem glücklichen Sinn für das Farbige und einer großen Begabung für die Komposition eindrucksvoll herauszustellen. Alles in diesen Bildern scheint von der Bewegung und vom Licht getragen. Als ob sich die jahres- und tageszeitlichen Veränderungen in der weiten Marschlandschaft wie der schnelle Wechsel von Sonne und Schatten, der unaufhörliche Wandel der Wasseroberflächen und Wolkenformationen oder die Geschwindigkeit des Zuges auf Paduck körperlich übertragen hätten und über den Pinsel ins Bild transportiert würden. Der Direktor des Altonaer Museum Otto Lehmann schrieb 1925 im Heimatbuch des Kreises Steinburg über die Marsch: „[…] Die Probleme von Licht und Schatten, der unendliche Horizont, der immer wechselnde Wolkenhimmel, die weite Flur mit ihrem unsäglichen Reichtum an Farben, alles zwingt zu künstlerischer Gestaltung.“ Diesen Zwang verspürt auch Paduck. Auf die Frage warum er malt antwortet er daher auch: „Ich muss malen!“ Die oben angesprochene Farbigkeit schafft bei einigen seiner Aquarelle eine ganz besondere, fast schon romantische Atmosphäre. „Die Sehnsucht nach romantischen Stimmungsbildern ist immer noch vorhanden“, sagt der Künstler. Nicht umsonst ist eines seiner Aquarelle eine Hommage an Casper David Friedrich (1774-1840). Welches wird an dieser Stelle nicht verraten – finden Sie es heraus. Bei der Beschäftigung mit dem Werk Uwe Paducks fällt auf, dass nirgendwo ein Mensch zu sehen ist. Dennoch gibt es gerade in der aktuellen Schaffensperiode zahlreiche Hinweise auf Zivilisation. Man sieht Häuser, Lagerhallen, Autos und Schiffe. Die von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft der Marsch und die Parklandschaften deuten auf die Gestaltung der Landschaft durch den Menschen hin, aber es ist keiner zu sehen. Trotz dieser Menschenleere seiner Arbeiten wirken diese keinesfalls düster. Sie zeugen eher von einer kritischen, aber heiteren Grundstimmung des Künstlers. Aber sehen Sie selbst.


Katalog zur Ausstellung erschienen
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen hochwertigen Farbabbildungen. Der Katalog ist im Museum oder im Versand erhältlich. Der Preis beträgt 10,- EUR zzgl. Versandkosten.



Mit freundlicher Unterstützung:















 
   

 
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