Die Stadtapotheke
Die Einrichtung
der Glückstädter Stadtapotheke aus der Deichstraße stammt aus dem
Jahre 1830. In zahlreichen Regalen befanden sich
einst Kräuter und Gläser mit Heilmitteln. Der Geruch der Arzneien
hat sich im Holz eingelagert, und so verströmt der Raum bis heute
einen angenehmen-medizinischen Duft. Nach über 100 Jahren steter
Nutzung gelangte die Einrichtung ins Detlefsen-Museum und füllt
hier einen ganzen Raum aus. Für den Besucher gibt es Informationen
über Heilpflanzen und ihren Gebrauch sowie frühere medizinische
Geräte. Und wer wissen möchte, wie es noch früher, z.B. im 17.Jh.
um die Heilkunde in Glückstadt bestellt war, dem sei der 2003 erschienene
historische Roman von Edith Beleites "Die Hebamme von Glückstadt"
empfohlen.
Kurze Geschichte der Glückstädter Stadtapotheke
Die Glückstädter Stadtapotheke wurde bereits 1633 eingerichtet,
also nur 16 Jahre nach Gründung der Stadt durch den dänischen König
Christian IV. Daneben gab es bereits die Schlossapotheke, die zum
königlichen Schloß am Hafen sowie für das gesamte Personal und Angehörige
der Festung zuständig war.
Für eine Stadt von der Größe Glückstadts war die Existenz von zwei
Apotheken von Anbeginn an ungewöhnlich; tatsächlich hatten beide
auch immer wieder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Aber erst 1871 wurde die Schlossapotheke endgültig geschlossen.
Die königlich privilegierte Stadtapotheke trug diesen Namen, weil
König Christian IV. selbst ihre Öffnung genehmigt hatte; ein damals
üblicher und unerlässlicher Vorgang, der auch in einer sog. "confirmatio"
1636 vom König noch einmal bestätigt wurde. Der erste Glückstädter
Apotheker hieß Caspar Rumpf, die Apotheke befand sich in der Kremper
Straße. Vermutlich verlegte sie der Apotheker Johannes Brethauer 1671 in die Große Deichstraße.
Das Eckhaus in der Deichstraße beherbergte nicht nur die Apotheke,
sondern auch die dazugehörige sog. Bude, ein niedriger zweigeschossiger
Anbau. Hierin befand sich das Laboratorium der Apotheke mit allen
dazugehörigen Geräten wie Destillationsapparaten, Mörsern, Töpfen
uvm. Zu den damaligen Vorrechten des Stadtapothekers gehörte die
Zubereitung von Arzneien.
In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer häufig; 1773
erwarb Johann Georg H. Eller die Apotheke, die bis 1905 im Besitz
der Familie Eller blieb, damit über einen Zeitraum von mehr als
130 Jahren. 1966 kam die Ausstattung als Schenkung des Apothekers Gerd Wollschleager ins Detlefsen-Museum. Sie besteht bis heute im Besitz des Apothekers Stephan Schmult.
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